|  
 
 
 
 |  |  
			| Bernd Heinze, 6. 11. 1989 |  |  |  
			| Bernd Heinze, 6. 11. 1989 |  |  |  
			| Bernd Heinze, 6. 11. 1989 |  |  |  
			| Bernd Heinze, 6. 12.1989 |  |  |  
			| Armin Wiech, 4. 9. 1989 | 
 | 
				
					| Wir sind das Volk!
 
 25 Jahre friedliche Revolution
 Fotografien aus dem Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V.
 
 
 
		
			| Ausstellung im Deutschen Fotomuseum vom 03. Oktober 2014 bis zum 19. April 2015
 
 Es gibt kaum authentischere Fotografien vom Verlauf der friedlichen Revolution
 vor 25 Jahren als jene, die von den Beteiligten selbst aufgenommen wurden, als
 sie noch um Leib und Leben oder wenigstens um ihre Kamera bangen mußten.
 
 Die Kabinettausstellung zeigt Momentaufnahmen vom Zugriff der Stasi nach
 dem Friedensgebet in der Nikolaikirche am 4. September 1989 bis zu den
 kraftvollen Massendemonstrationen auf dem Augustusplatz im Winter 1990.
 
 Unter allen Losungen auf den zahlreichen Transparenten lautet
 noch immer die eindrucksvollste: Wir sind das Volk!
 
 Sämtliche Fotografien dieser Ausstellung sind Leihgaben aus dem Archiv
 Bürgerbewegung Leipzig e.V.
 
 Außerdem wird in der Ausstellung der Videofilm „Wir sind das Volk“
 von Edith Tar und Radio Monk gezeigt, eine atmosphärische Rekonstruktion
 zur Friedlichen Revolution in der DDR vom September 1989 bis März 1990.
 
 die Fotografen:
 
 Bernd Heinze engagierte er sich im Neuen Forum und nahm an den
 ersten Montagsdemonstrationen teil. Er wurde zum fotografischen Chronisten
 der Demonstrationen 1989/90 in Leipzig. Im Demokratischen Aufbruch fand er
 zunächst seine politische Heimat und wurde von Januar bis Mai 1990 deren
 erster Bezirksgeschäftsführer.
 
 Armin Wiech, der einzige Profifotograf der Ausstellung, arbeitete als freier
 Bildjournalist u. a. für „Spiegel“ und „Stern“. Hervorzuheben ist seine Fotoserie
 von der Demonstration am 4. September 1989 in Leipzig: es ist gerade
 Herbstmesse und vor laufenden westlichen Kameras findet nach dem ersten
 Friedensgebet nach der Sommerpause eine Demonstration in der Leipziger
 Innenstadt statt. Das Eingreifen der Staatssicherheit ist ausführlich dokumentiert.
 Auch nach der Revolution begleitete Armin Wiech den Aufbau demokratischer
 Strukturen in der DDR fotografisch.
 
 Rainer Kühn und Stefan Walter dokumentierten die Polizeiketten rund um die
 Nikolaikirche im September 1989, als der Ausgang der Demonstrationen noch
 völlig ungewiss war.
 
 Frank Sellentins Bilder wurden in den Westen geschmuggelt, damit sie dort
 veröffentlicht werden und somit in die DDR zurückkommen.
 Am 9. Oktober 1989 wollte er vom Wintergartenhochhaus fotografieren:
 „Ich hatte mir eine professionelle Fotoausrüstung geborgt mit der ich jedoch
 noch nie fotografiert hatte. Ich bekam über Dritte Zutritt zu einem Balkon des
 Wintergartenhochhauses. Man kann sich das gar nicht mehr vorstellen,
 wie viel Polizei und Kampfgruppen in der Stadt waren. Ich hätte von da oben
 alles schön fotografieren können. Das Dumme war nur, ich war so wahnsinnig
 aufgeregt, mittendrin zu sein. Die Stimmung war so angespannt und ich habe
 so gezittert, dass ich beim Einlegen des Films den Mechanismus der Kamera
 beschädigt habe. Ich konnte nix mehr machen. Ich war der glücklose
 Zuschauer, was da unten passiert.“
 
 
 
 
 
 |  |  |