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Bildnis mit Dirigent, 2010 | |
Bildnis mit Diakonisse, 2006 | |
Bildnis mit Richter, 2009 | |
Bildnis mit Imker, 2013 | |
Zum Augenblicke sagen!, 2011 | |
Verweile doch!, 2011 | |
Steffen Junghans
Das Bild als Gedanke
Künstlergespräch mit Steffen Junghans am 12. Juli, 16 Uhr
Ausstellung im Deutschen Fotomuseum
vom 01. Mai 2015 bis zum 12. Juli 2015
Das Deutsche Fotomuseum zeigt Werke des Leipziger Fotografen
Steffen Junghans, die den Betrachter verwirren und beeindrucken.
Selten wird der Kunstanspruch so deutlich formuliert, der Intellekt
derart herausgefordert, wie in diesen anspruchsvollen und zugleich
beängstigend schönen Fotografien.
Steffen Junghans beherrscht seine Idee so großartig wie sein Handwerk,
beherrscht den Raum, in besonderer Weise das Licht, und vor allem anderen
die Kunst, mit Leichtigkeit das Schwere zu inszenieren. Er agiert mit seinen
Fotografien von jeher gegen das Blendwerk der Klarheit, gegen Erkenntnis
nach Augenschein. Den Kausalklick: ich sehe, also weiß ich, kann er
leichthändig außer Kraft setzen und dafür die Lust hervorrufen, sich auf
das sinnliche Bedenken von Ungewissheiten einzulassen.
Ohne sich zu wiederholen, scheinbar mühelos und willkürlich greift der Künstler
um sich nach neuen Stoffen und Objekten, um zu zeigen, dass der erste Blick
ein einfallsloser und träger Lügner ist. Der ideelle Kern der Bilder von Steffen
Junghans ist, dass man das „Nicht-Sichtbar-Sein“ gerade durch Fotos sichtbar
machen kann. Sein Verständnis von Fotografie ist kein experimentelles oder
narratives, es ist ein sachliches Aufzeigen. Die Produktion kultureller Bedeutung
liegt ihm fern. Was ihn künstlerisch beschäftigt, ist das visuelle Formulieren
eines Zustandes: das Bild als Gedanke.
Steffen Junghans’ Fotografien sind nicht nur intellektuelle, sondern auch
ästhetische Meisterleistungen. Es ist analoge Fotografie und es ist zugleich
die Bestandsaufnahme ihres Geltungs- und Grenzbereichs.
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