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Albrecht Tübke
Pitti Uomo, Opfer der Mode
Ausstellung im Deutschen Fotomuseum
vom 25. November 2016 bis zum 11. Februar 2018
Albrecht Tübke zählt zu den wichtigsten Vertretern der zeitgenössischen
deutschen Portraitfotografie. Seine Portraits zeigen Menschen als frontal
stehende Ganzfigur, deren Blick stets in die Kamera gerichtet ist und zum
Dialog mit dem Betrachter zwingt. In der Tradition August Sanders zielt
Tübkes Arbeit nicht auf das fotografische Einzelbild, sondern auf
vergleichende Fotografien innerhalb seriell angelegter Bildreihen.
Die Bildreihe, die in dieser Ausstellung gezeigt wird, entstand während einer
Modemesse „Pitti Uomo“ in Florenz. Die dargestellten Personen schufen ihre
eigene Identität mit dem skurrilen Ansatz, sich als eine Art Modemodelle zu
präsentieren, obwohl sie doch nur Besucher der Modemesse waren.
Der Untertitel der Ausstellung „Opfer der Mode“ deutet an, dass es Tübke mit
den Stilmitteln der dokumentarischen, sachlichen und kozeptuellen Fotografie
gelungen ist, ein heiteres, fast schon satirisches Gesellschaftsportrait unserer
Zeit zu zeichnen.
Albrecht Tübkes inszenierende Bildauffassung ist ein geeignetes Mittel,
den ebenso dekadenten wie postmodernen Charakter der pluralistischen
westlichen Zivilisation sichtbar zu machen. Seine Fotografien sind witzig,
kritisch, entlarvend, aber gleichzeitig schön und cool genug, um selbst
Modebilder zu sein.
Albrecht Tübke wurde 1971 in Leipzig geboren. Seine Eltern sind das
Malerehepaar Angelika und Werner Tübke. Neben seinem bevorzugten
Medium, der Fotografie, widmet sich Albrecht Tübke auch der Malerei,
auch hier der Menschendarstellung. Ihn interessieren Persönlichkeiten,
ihre Gesichter, ihre Identität, ihre Geschichten und die äußerlich sichtbare
Konstruktion von Individualität – auch der Einfluß von Mode.
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