Deutsches Fotomuseum




Norbert Guthier, Erotic Leave, 1991
Herbert Döring-Spengler, Der Tanz, 2004
Thomas Karsten, Yvette, 1991
Cindy Marler, Amsterdam Angel, 1997

Aktfotografien

ein Blick in die Sammlung


Ausstellung im Deutschen Fotomuseum
vom 15. September 2024 bis zum 16. März 2025

Die Ausstellung „Aktfotografien“ gewährt einen Blick in die Sammlung des
Deutschen Fotomuseums und zeigt verschiedene erotische Visionen von
11 Fotografen im ausgehenden 20. Jahrhundert.

Seit der Erfindung der Fotografie gibt es kaum ein fotografisches Sujet, das
stärkere Aufmerksamkeit auf sich zieht, als der nackte menschliche Körper.
Deutlicher als andere fotografische Themen demonstriert die Aktfotografie
das Verhältnis des Menschen zu sich selbst und zur Welt.

Die Ausstellung offenbart, wie sehr sich das Körperbild, der erotische
Geschmack, die öffentliche Meinung und Vorstellung von Moral und
Sittlichkeit seit der Jahrtausendwende verändert haben.

Während die frühen Aktfotografien im 19. Jahrhundert stark tabuisiert waren,
entwickelte sich nach dem 1. Weltkrieg eine gewisse Normalität im Umgang
mit dem Abbild des nackten menschlichen Körpers. In der zweiten Hälfte des
20. Jahrhunderts veränderten sich die moralischen und ästhetischen
Maßstäbe in immer kürzeren Abständen.

Ende des 20. Jahrhunderts waren Nacktheit und Erotik zu einem
selbstverständlichen Motiv der Alltagskultur geworden, dass in sämtlichen
Medien, wie Presse, Fernsehen oder Werbung präsent war.

Aus allen diesen Medien und aus dem öffentlichen Blick sind Nacktheit und
Erotik verschwunden und einer neuen Biedermeierlichkeit gewichen.

Die Ausstellung ist ein Angebot an den Betrachter, über diesen Wandel
nachzudenken, wie sich das Verhältnis des Menschen zu sich selbst und
zur Welt innerhalb einer Generation verändert hat.