Deutsches Fotomuseum




Reise in die Freiheit 
ein DDR-Fotograf sieht Frankreich
Peter Langner

Peter Langner

Reise in die Freiheit
ein DDR-Fotograf sieht Frankreich


Ausstellung im Kamera- und Fotomuseum Leipzig
vom 08. Juli 2006 bis zum 17. September 2006

Peter Langner, der Gründer des Kamera- und Fotomuseum Leipzig, wäre in diesem Jahr 60 Jahre geworden. Deshalb zeigt das Museum den Fotoessay "Reise in die Freiheit", der im Frühjahr 1989 entstanden ist.

Schon vor der Eröffnung des Museums war die historische Kamera- und Fotosammlung derart bekannt, dass die DDR-Behörden die Erlaubnis gaben, die Sammlung anlässlich des 150. Geburtstages der Fotografie in Paris zu präsentieren. So bekam Peter Langner, der auch ein bekannter und erfolgreicher Fotograf war, einige Monate vor Massenflucht und Maueröffnung Gelegenheit zu einer Westreise.

Die Fotografien, die er dabei machte, sind ein Zeugnis dafür, wie ein DDR-Fotograf, dem tristen Alltagsgrau des Ostens für kurze Zeit entronnen, die farbige Welt des Westens empfand. Plötzlich sah sich Peter Langner mit Eiffelturm und Cote d´ Azur, den Traumzielen eines jeden DDR-Bürgers konfrontiert. Die Bilder spiegeln die Faszination wider, die von Erstbegegnung und Entdeckung ausgeht und dokumentieren eine Gefühlslage, wie sie nach dem Mauerfall für Millionen von Menschen erlebnishaft wurde.

Nicht ohne Hintersinn entschied sich Peter Langner dafür, die Fotografien stark farbig und großformatig anzulegen, um die Andersartigkeit des westlichen Interieurs gegenüber dem im Untergang befindlichen real existierenden Sozialismus hervorzuheben. Der Fotozyklus ist eine Hommage an die Freiheit und gleichzeitig, obwohl kritische Aspekte nicht ausgeklammert bleiben, das Dokument einer prosperierenden Epoche. Das fast schon romantische Bedürfnis, diesseits des Eisernen Vorhangs dem kommunistischen Propagandabild vom Westen zu widersprechen, verleiht den Fotografien neben ihrer künstlerischen Qualität eine zeitgeschichtliche Dimension.