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Hermann Försterling
Aphrodites Töchter
Ausstellung im Kamera- und Fotomuseum Leipzig
vom 28. März 2009 bis zum 26. Juli 2009
Werke von Hermann Försterling befinden sich im Museum of Modern Art in New York, im Museum of Fine Arts in Minneapolis ebenso wie im Museum Ludwig in Köln und zwei Dutzend weiteren bedeutenden Sammlungen. Das Kamera- und Fotomuseum Leipzig präsentiert in seiner aktuellen Ausstellung unter dem Titel "Aphrodites Töchter" eine Serie mit Torsi des Meisters der Heliogravur.
Der Titel bezieht sich auf die Bildnisse antiker Aphroditen, denen nach jahrhundertelangem Ruhen im Erdreich oder auf dem Meeresgrund oft die Extremitäten verloren gegangen sind. So wie die Göttinnen der Liebe und Schönheit als Torsi auf uns gekommen sind, fotografiert Hermann Försterling die Töchter der "Schaumgeborenen".
In ihrer Gestalt als Torso geraten sie zum Sinnbild des Anonymen und zum prototypischen Aktbild. Im Fragmentarischen reduziert Försterling die menschlichen Körper zu Formen, die im Mineralischen oder Vegetativen ihre Entsprechung haben, in Umkehrung zur Körperhaftigkeit der antiken Steinskulpturen. Entsprechend den antiken Vorbildern umkreisen Liebeslust und Fruchtbarkeit die Ikonografie der Försterlingschen Werke.
Fast beunruhigend monumental inszeniert, bestechen die Fotografien durch ihre meisterliche Umsetzung in der Technik der Heliogravur, die heute nur noch von wenigen Künstlern beherrscht wird. Die Heliogravur war ein beliebtes Verfahren der um künstlerischen Ausdruck ringenden Pictorialisten um 1900, das die Wiedergabe feinster Details ermöglicht und einer Aquatintaradierung entspricht.
Radikal und brillant zugleich sind die Aktbilder von Hermann Försterling, denen sich der Betrachter nur schwer entziehen kann.
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